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    'Monarchie universelle'
     
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    Universalmonarchie

    Der zum Sprichwort gewordene Ratschlag „Bella gerant alii; tu, felix Austria, nube, Nam quae Mars illis, dat tibi regna Venus“ (Übersetzung) wurde von den Habsburgern wohl berücksichtigt. Obwohl auch sie Konflikten nicht aus dem Weg gingen, führte ihre Heiratspolitik in der Tat zu einer bemerkenswerten Erweiterung des Territoriums. Manches geschah planmäßig, anderes war glücklichen Fügungen zu verdanken. Besonders segensreich war die Heirat zwischen Erzherzog Philipp dem Schönen und Johanna der Wahnsinnigen, Tochter der spanischen Könige Ferdinand und Isabella. Johannas einziger Bruder und ihr Mann starben sehr früh, sie selbst wurde für wahnsinnig erklärt, so dass ihr Sohn Karl (1500-1558) die spanischen und einige italienische Länder erbte. Sein Herrschaftsgebiet umfasste darüber hinaus ausgedehnte Kolonien in der Neuen Welt. Und schließlich ererbte er die Herrschaft über die österreichischen und burgundischen Erblande.

    Der nunmehrige Herrschaftsbereich Karls V. (Regierungszeit 1519-1556) war so ehrfurchtgebietend, dass vielfach über eine Reinkarnation des angeschlagenen mittelalterlichen christlichen Römischen Reiches spekuliert wurde. Karl V. wurde als der neue Karl der Große gepriesen. In den Augen der meisten Kommentatoren sollte sich die Aufgabe des Heiligen Römischen Reiches mittelalterlicher Prägung in der Vereinigung der europäischen Christenheit erschöpfen, doch die Ausdehnung der kaiserlichen Herrschaft nach Übersee ließ Karl V. berechtigt erscheinen, die Weltherrschaft für sich zu beanspruchen. Die Wiederbelebung der mittelalterlichen Idee von vereinigter Christenheit und Weltherrschaft wirkte sich auf Europa in zweierlei Hinsicht aus. Das eine war der zwischen Karl V. und Karl dem Großen gezogene Vergleich. Karls ehemaliger Lehrer und Großkanzler Mercurino Arborio Gattinara (1465-1530) schrieb an seinen Herrn: „Sire! Da Gott, der Schöpfer, Euch die Gnade erwiesen hat, Eure Würde über alle christlichen Könige und Fürsten zu erhöhen, indem Er Euch zum größten Kaiser und König seit der Teilung des Reiches Karls des Großen, Eures Vorgängers, machte und Euch auf den Weg der rechtmäßigen Weltherrschaft verwies, um den ganzen Erdkreis unter einem Hirten zu vereinigen, ist es recht und billig, daß Eure Kaiserliche Majestät sich vor der Sünde des Undanks hüte und den Schöpfer, den wahren Geber aller Güter, erkenne.“ Das andere war Karls genuines, wenn auch inadäquat definiertes Interesse, seine kaiserliche Macht für die Einigung der gespaltenen Christenheit einzusetzen.

    Der Traum von der Erneuerung der Reichsidee war mit Karls Abdankung 1556 beendet. Das Reich wurde zwischen seinem Bruder Ferdinand und seinem Sohn Philipp (Philipp II. von Spanien) geteilt, doch herrschten die Habsburger immer noch über rund ein Viertel der Bevölkerung Europas und erweiterten ihre Herrschaft noch einmal auf substantielle Weise, als Philipp 1580 König von Portugal wurde.

    Text: Derek Heater: Europäische Einheit. Biographie einer Idee. Aus dem Englischen von Wolfgang Schmale und Brigitte Leucht (Herausforderungen; 8), Bochum 2003, S. 42-44 (mit freundlicher Genehmigung des Dr. Winkler-Verlages Bochum)