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Vorwort

von Brigitte Sauzay () und Rudolf von Thadden

Die Annäherung der deutschen und französischen Zivilgesellschaften im zusammenwachsenden Europa ist eine bedeutende politische Aufgabe und ein besonderer Arbeitsschwerpunkt der Bundesregierung. Als Beraterin des Bundeskanzlers für die deutsch-französischen Beziehungen im Bundeskanzleramt und als Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt verfolgen wir dieses Ziel mit großem Nachdruck.

Die wichtigste Herausforderung für einen zukunftsfähigen deutsch-französischen Dialog ist es heute, junge Menschen in Deutschland und Frankreich anzuregen, sich mit dem Nachbarland auseinandersetzen. Für Deutschland und Frankreich ist die Beschäftigung mit der Welt des Nachbarn von besonderer Bedeutung, denn beide Länder sind historisch, kulturell, geographisch und wirtschaftlich aufs engste miteinander verflochten. Ein lebendiges Bewusstsein von unserer gemeinsamen Identität und Zukunft als Europäer kann jedoch nur dann entstehen, wenn die eigene nationale Geschichte eingebettet in ihr europäisches Umfeld erfahrbar wird.

Die Schule spielt eine entscheidende Rolle darin, Schülerinnen und Schüler zur Neugierde und aufgeschlossenen Auseinandersetzung mit dem Nachbarn in Geschichte und Gegenwart zu motivieren. Zugleich bieten uns heute neue Medien vielfältigste Möglichkeiten, die Welt des anderen zu erfahren. Vor diesem Hintergrund haben wir im Georg-Eckert-Institut in Braunschweig angeregt, daß eine Arbeitsgruppe von Fachleuten aus Universität und Schule geeignete Unterrichtsmaterialen zur deutsch-französischen Geschichte in digitalisierter Form aufbereitet.

Mit den vorliegenden ersten Arbeitsergebnissen wurden zunächst aus deutscher Sicht Materialien für den Schulunterricht zusammengetragen, die Lehrern als Bausteine zur Gestaltung des Unterrichts zu den deutsch-französischen Beziehungen zur Verfügung stehen. Über das Internet sind die Materialien für Lehrer und Schüler leicht zugänglich und umfassen sowohl Bild als auch Sprache und Text. Anders als bei gedruckten Materialsammlungen sind Weiterentwicklungen und Ergänzungen leicht möglich. Dies ist auch deswegen besonders wichtig, weil in einem zweiten Schritt eine weitere Bearbeitung unter Einbeziehung französischer Fachleute erfolgen soll. Es ist geplant, dass eine deutsch-französische Arbeitsgruppe die vorhandene Materialsammlung ausbaut, durch den "Blick des Anderen" ergänzt und damit den pädagogischen Wert der Zusammenstellung weiter ausdehnt.

Unsere heutige Welt fordert uns zunehmend auf, nationale Erfahrungshorizonte zu erweitern. Moderne, aus deutscher und französischer Sicht erstellte Unterrichtsmaterialien zu deutscher und französischer Geschichte und Gegenwart sind ein geeignetes Instrument, um jungen Menschen in den Schulen die zuweilen so fremd scheinende Welt des Nachbarn näherzubringen und ein Stück erfahrbarer zu machen. Gerade diese grenzüberschreitenden Erfahrungen bilden den Nährboden für ein europäisches Selbstverständnis, ohne das wir Europa nicht aufbauen können.

Brigitte Sauzay [1]




Beraterin des Bundeskanzlers für deutsch-französische Beziehungen
Bundeskanzleramt

Prof. Dr. Rudolf von Thadden [2]



ehemaliger Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit
Auswärtiges Amt