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'Rhône-Alpes: Regionale Identität'
 
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Regionale Identität

Nach einer Befragung, die im Jahr 1991 Politikwissenschaftler aus Grenoble und Lyon unter den Bewohnern der Region Rhône-Alpes durchführten, werden dort die Lebensqualität und die Arbeitsmöglichkeiten am meisten geschätzt. In der Rangfolge der Institutionen (Gemeinde, Departement, Region, Staat, Europa im Sinne der damaligen EG, heute also EU) genossen die Gemeinde und bereits an zweiter Stelle die Region am meisten Vertrauen; namentlich wurde der Region eher als irgendeiner anderen Institution ein positives Image im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und für ein effizientes Schulwesen zugebilligt (Details s. Große/ Kempf/ Michna 1998: 231-253).

Abbildung 19:

"Bienvenue sur visit-rhône-alpes.com"

 

 

 

Internet-Quelle [1]

Da neuere Befragungen auf breiter Basís fehlen, kann derzeit nur auf die genannte Studie (Tournon u.a. 1992) verwiesen werden. Liest man die Zeitungen der Region, so scheint allerdings der Gebrauch des Adjektivs rhônalpin und seiner Substantivierung Les Rhônalpins für die Bewohner zuzunehmen. Das ist vielleicht ein Indiz eines allmählich wachsenden Zusammengehörigkeits- und Identitätsbewusstseins. Sicher aber ist es noch nicht so ausgeprägt wie in Baden-Württemberg, das ja schon weitaus länger existiert und im Jahr 2002 überall im "Ländle" die 50 Jahre seines Bestehens feiern konnte. Dennoch bleiben die Vorurteile und der gutmütige Spott zwischen "Badenern" und "Schwaben", von denen schon in Kap. 2.4. [2]  die Rede war, auch gegenwärtig noch erstaunlich weit verbreitet. Aber Baden-Württemberg darf sich wenigstens auf die beiden historischen "Hauptländer" auch in seinem Namen berufen, während die Region Rhône-Alpes aus vielen Stücken zusammengefügt ist und auf keine gemeinsame historische Wurzel seiner Existenz verweisen kann.