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'Schlussbemerkung'
 
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Schlussbemerkung

Was eine europabezogene politische Bildung anbelangt, so kann es also aus der hier vorgebrachten fachdidaktischen Perspektive nicht bloß darum gehen, inhaltlich methodische Vorschläge sozusagen am "grünen Tisch" zu entwickeln und die, die es bereits gibt, in die Schulen hineinzutragen. Vielmehr wäre zunächst einmal zu klären: Welche drängenden Fragen haben Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler in diesen Zusammenhängen? Welche Vorstellungen und Erwartungen entwickeln etwa Schülerinnen und Schüler von sich aus zum Kontext/zum Erfahrungsbereich Europa?

Die Voraussetzungen heutigen Unterrichtens sind diesbezüglich keineswegs geklärt. Analysen von Unterrichtsstunden zum Themenfeld Europa sowie andere empirische Untersuchungen wie Befragungen von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern hätten hier anzusetzen.

Plädiert werden soll abschließend für eine fallorientierte europapolitische Bildung. Beispielsweise könnten Situationen, Begebenheiten, also "Fälle" europäischer Integration und Transformation im Verlauf von Exkursionen dokumentiert werden (siehe die Projektidee der Wiesbadener Helene-Lange-Schule "Allein in der Fremde" in Becker/Kunze/Riegel/Weber 1997), um dann aus dem jeweiligen sozialen, politischen, kulturellen Kontext heraus analysiert und beurteilt zu werden.

Inhaltliche Schwerpunkte europapolitischer Bildung betreffen die soziale und kulturelle Herkunft und Milieus, betreffen kulturelle und politische Kontexte, die konstitutive Elemente eines Verständnisses und einer Vorstellung vom Sozialen bis hin zum Politischen sind, bis hin zur Urteilsfähigkeit und zu politischen Entscheidungen, die die Bürgerin/der Bürger als Europäerin/als Europäer betreffen. Es ist davon auszugehen, dass jede und jeder in einer entgrenzten, globalisierten und mehrdeutigen Welt lernen muss, kulturelle Schemata zu deuten und zu interpretieren, auch um sich selber im sozialen Raum und der politischen "Arena" positionieren zu können.

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