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Fusion

Schon vor der letztendlichen Fusion der beiden Konzerne Hoechst und Rhône-Poulenc arbeiteten die beiden Unternehmen in einem Jointventure zusammen. Anfang 1996 legten Hoechst mit seinem Tochterunternehmen, den Behringwerken [1] , und Armour, einem Tochterunternehmen von Rhône-Poulenc Rorer, das Plasmaproteingeschäft zusammen und brachten diese Sparte in das Gemeinschaftsunternehmen Centeon ein (Hoechst AG 1999: 17f).

Seit Mitte der 1990er Jahre lassen sich Parallelen zwischen Rhône-Poulenc und Hoechst ziehen. In beiden Fällen wurde nach einem Einschnitt im Unternehmen (Privatisierung bei Rhône-Poulenc und der Wechsel in der Vorstandschaft bei Hoechst) ein Neubeginn gewagt und die langfristigen Ziele des Unternehmens neu bestimmt. Sowohl Hoechst wie auch Rhône-Poulenc reduzierten ihre Geschäftsfelder und konzentrierten sich auf ihre zentralen Fähigkeiten, die Life Sciences. Bei der Umsetzung der Ziele unterscheiden sich allerdings die Vorgehensweisen beider Konzerne. 1997 wurde der Hoechst-Konzern aufgelöst und in eine Holding ungewandelt, in welche die verschiedenen Arbeitsgebiete als selbstständige Gesellschaften eingebracht wurden. Der Bereich Life Science wurde von den Unternehmen Hoechst Marion Roussel (Pharma), AgrEvo (Landwirtschaft) und Hoechst Roussel Vet (Tiergesundheit) gebildet (Wagner 2000: 44f). All jene Unternehmen, die nicht zum neu definierten Kerngeschäft gehörten, wurden abgespalten. Rhône-Poulenc dagegen fasste alle Geschäftsfelder, die nicht zu den Life Sciences gehörten, zu einem neuen Unternehmen, Rhodia [2] , zusammen. Rhodia wurde 1998 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Im Ergebnis gesehen beschränkten die Konzerne Rhône-Poulenc und Hoechst ihre stark diversifizierten Geschäftsfelder auf die Bereiche Pharma, Pflanzenschutz und Tiergesundheit – den Life Sciences.

Die Life Sciences-Strategie musste in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre jedoch neu überdacht werden, da die Akzeptanz des Einsatzes von Gentechnologie in der Landwirtschaft bei den Konsumenten eher gering war. Erneut unter Druck geraten, entschlossen sich der deutsche Konzern Hoechst Marion Roussel und der französische Chemie- und Pharmakonzern Rhône-Poulenc, die sich in einer ähnlichen Situation befanden, zu einer Fusion (FR 02.12.1998, FR 12.05.1999). In dem 1999 neu gegründeten Konzern Aventis [3] wurden die Pharma- und Agrochemieaktivitäten beider Unternehmen eingebracht. Mit der Verlagerung der Unternehmenszentralen von Frankfurt-Höchst und Paris nach Straßburg wurden die Stammwerke der Konzerne aufgelöst und somit den jeweiligen Regionen wichtige Entscheidungskompetenzen entzogen.

Abbildung 7:

Logo des Unternehmens Aventis