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'Was ist das Internet - was ist es nicht?'
 
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Was ist das Internet - was ist es nicht?

Das Internet hat in verblüffend kurzer Zeit vorher undenkbare Möglichkeiten eröffnet, von denen für die Nutzung im Unterricht vor allem folgende Aspekte wichtig sind:

  • Informationen können weltweit und rund um die Uhr von jedem angeschlossenen PC aus abgerufen werden,
  • über E-Mail sind Kontakte zu Menschen in aller Welt rasch und billig möglich
  • jeder Benutzer kann Informationen schnell und fast kostenfrei publizieren.

Diese Möglichkeiten sind tatsächlich revolutionär und wurden deshalb auch in Wirtschaft, Wissenschaft und Unterricht begeistert aufgenommen. Die E-Mail hat den klassischen Brief in vielen Bereichen schon fast verdrängt, Literaturrecherche wird selbst von Studierenden der ersten Semester weniger in der Bibliothek als am heimischen PC betrieben, und bei der Unterrichtsvorbereitung sind der rasche Blick in die Online-Enzyklopädien, der Download (= Herunterladen) von Arbeitsmaterialien oder die eben mal auf Folie gezogene Abbildung "aus dem Netz" kaum mehr wegzudenken.

Internetnutzer und Internetserver in weltweiter Verbreitung 2001 (Quelle: www.xtec.es/~aguiu1/socials/mapes12.htm)

Dennoch sind Konzepte für die Nutzung des Internets durch Schülerinnen und Schüler - sei es als außerschulische Recherche oder als Arbeitsmittel im Unterricht - nach wie vor spärlich und oft wenig überzeugend. Das liegt nicht nur an den (trotz aller Unkenrufe immer besser werdenden) technischen Voraussetzungen in den Schulen oder der (angeblichen) Innovationsfeindlichkeit mancher Kollegen, sondern ist zu einem erheblichen Teil in den Schwächen dieses neuen Mediums begründet. Diese sind eigentlich immer die Kehrseiten der oben genannten Vorteile:

  • Wenn jeder seine "Internet-Seite" rasch "online stellen" kann, werden sich naturgemäß sehr gute und ganz schlechte Exemplare darunter finden. Der Bogen spannt sich von hochseriösen wissenschaftlichen Abhandlungen über mehr oder weniger gelungene Schülerarbeiten bis hin zu bewusst auf Desinformation angelegten Seiten politischer Extremisten.
  • Die zur Verfügung gestellte Informationsmenge ist ins Ungeheuerliche angewachsen und von niemandem (auch nicht mit technischen Hilfsmitteln) zu überblicken. Gibt man bei den einschlägigen Suchmaschinen einen Begriff ein, erhält man leicht Zehntausende von Treffern! Statistische Erhebungen haben aber belegt, dass Benutzer allenfalls die ersten zehn oder zwanzig Angebote überhaupt beachten. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Suchmaschinen auch manipuliert werden können und deshalb die ersten angezeigten Treffer zunehmend auf kommerzielle Angebote (vor allem Web-Auktionen) verweisen. Die Kriterien, nach denen Suchmaschinen ihre Rangfolge bilden, sind zudem meist wenig transparent.
  • Dass eine Kontaktaufnahme mittels E-Mail billig ist, haben inzwischen auch unerwünschte Trittbrettfahrer entdeckt: relevante Nachrichten müssen nicht selten erst zwischen den vielen "Spam-Mails" herausgesucht werden (oder werden versehentlich gleich mit gelöscht). Auch für allerlei Unfug wird die E-Mail missbraucht: etliche der oft nur lästigen, manchmal aber auch zerstörerischen oder schlicht kriminellen Viren, Würmer oder Trojaner werden als E-Mail-Anhänge verbreitet.

Die regelmäßige Verwendung des Internet ist heute insbesondere bei Jugendlichen fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Unter den 15 - 19-Jährigen erfreuen sich das Surfen im Internet sowie das Versenden von SMS und von E-Mails besonderer Beliebtheit.

(Quelle: www.hoelzel.at/thema/archiv/sbx_sep2003/for_thema/thema_2a.html)

Das "Wundermedium" Internet besitzt also auch seine Schattenseiten, und bevor Schülerinnen und Schüler es sinnvoll nutzen können, müssen sie erst lernen, damit umzugehen.

Zunächst aber noch eine Anmerkung zur Terminologie: streng genommen ist "Internet" eine unpräzise und laienhafte Bezeichnung. Genauer müsste man vom "World Wide Web" (WWW) sprechen, das ursprünglich als einer von vielen Internet-Diensten begonnen, diese aber mit Ausnahme der E-Mail-Funktion inzwischen stark zurückgedrängt hat. Da diese Differenzierung im alltäglichen Sprachgebrauch aber kaum noch beachtet wird, kann sie auch in der Folge vernachlässigt werden.

Das World-Wide-Web verknüpft heute praktisch alle Teile der Welt in Sekundenschnelle. Die Einführung des Internet hat ähnlich revolutionäre Veränderungen hervorgebracht wie die Erfindung des Buchdrucks - nur ist sie sehr viel schneller erfolgt.



(ohne Quelle)

 

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