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'Baden-Württemberg: Geschichte'
 
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Geschichte

Baden-Württemberg ist als "Land" ein junges Bundesland: 1952 wurde nach einer Volksabstimmung in den drei von den Besatzungsmächten nach 1945 gebildeten Ländern Württemberg-Baden in der amerikanischen Zone sowie (Süd-)Baden und Württemberg-Hohenzollern in der französischen die Vereinigung vollzogen.

Damit wurde die widernatürliche, parallel zur Autobahn Karlsruhe-Stuttgart-Ulm verlaufende Trennung beseitigt.

Abbildung 1:

Baden-Württ. Briefmarke

 

 

 

 

Internet-Quelle [1]

Abbildung 2:

Südwestdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg 

 

 

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [2]

Abbildung 3:

Baden-Württemberg - Politische Gliederung 

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [3]

 

Der Volksabstimmung vorausgegangen waren heftige Auseinandersetzungen zwischen den Befürwortern der Wiederherstellung der alten Länder Baden und Württemberg sowie denjenigen eines leistungsstarken und bundespolitisch bedeutenden Südweststaates.

Abbildung 4:

Der erste Schritt: Südwestsstaat

Am 9. Dezember 1951 fand eine Volksabstimmung statt, und zwar sollte in den Ländern Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern über die Bildung eines Südweststaates befunden werden. Diese Volksabstimmung ging zugunsten der Idee des Südweststaates aus, da die Stimmen im gesamten Abstimmungsgebiet zusammengenommen worden waren und nicht, was für Baden von ausschlaggebender Bedeutung gewesen wäre, separat betrachtet wurden.

Internet-Quelle [4]

 

Mit klarer Mehrheit entschieden sich Schwaben sowie Nordbadener für das "Land". 1970 wurde in einer erneuten Volksabstimmung, dieses Mal ausschließlich im Landesteil Baden, das Ergebnis von 1952 mit überwältigender Mehrheit bestätigt.

Die beiden Landesteile sind gleichfalls relativ junge Staaten gewesen. Mit einem Federstrich schuf 1803 Kaiser Napoleon I. das Königreich Württemberg und das Großherzogtum Baden. Er beseitigte damit eine Vielstaaterei von etwa sechshundert selbständigen Territorien: Die meisten dieser Gebiete waren winzige "Staaten" wie beispielsweise Reichsstädte, Reichsritterschaften, bischöfliche Territorien und Reichsabteien, zu Österreich gehörende Gebiete sowie Alt-Württemberg und die Markgrafschaft Baden. Nur die beiden hohenzollerischen Gebiete um Hechingen und Sigmaringen blieben bestehen. Württemberg und Baden hatten folglich nach 1803 unterschiedlichste politische, kulturelle und konfessionelle Traditionen zu integrieren, was ihnen - seit 1918 als Republiken - bis zu ihrer Aufteilung unter die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs gelang. Aber auch Baden-Württemberg kann auf fünfzig Jahre erfolgreiche Integration der unterschiedlichen Landesteile zurückblicken. Es zählt zu einem der wirtschaftlich und forschungspolitisch stärksten Bundesländer und unterstützt seit Jahrzehnten schwächere Bundesländer im Rahmen des Länderfinanzausgleichs tatkräftig. Einen solchen horizontalen Finanzausgleich gibt es in Frankreich nicht.

Das schwarz-goldene kleine Landeswappen mit den drei Löwen erinnert an ein ähnliches Wappen der Staufer, deren mittelalterliches "Herzogtum Schwaben" allerdings nur teilweise deckungsgleich mit dem heutigen Bundesland war. Das große Landeswappen zeigt darüber hinaus links den württembergischen Hirsch, rechts den badischen Greif und oben, in der sog. Wappenkrone, die Wappen von sechs früheren Staaten auf dem Territorium des jetzigen Bundeslandes. - Alle Wappen haben die Form der (Verteidigungs-) Schilde mittelalterlicher Ritter, und tatsächlich bedeutet das Wort Wappen (mittelhochdeutsch wâpen) seit Ende des 12. Jahrhunderts "Schildzeichen", d. h. Erkennungszeichen bzw. -farben auf einem Schild. Das Bundesland beschwört mit seiner Erinnerung an die Schildzeichen der Staufer-Herzöge, die lange Zeit sogar Kaiser des Reiches waren, eine Epoche früherer Ungetrenntheit in historischem Glanz.

Zum Thema Theater und Museen in Baden-Württemberg s. Große. [5]