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'Die Planungen der ZAC Bercy'
 
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Die Planungen der ZAC Bercy

Die ZAC Bercy entspricht den Zielen des Plan Programme de l’Est de Paris von 1987: die Verwirklichung von Wohnungsbau, insbesondere des sozialen Wohnungsbaus einschließlich des Wohnungsbaus mittlerer Einkommensschichten, die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur, die Schaffung von Gewerbeflächen des sekundären und tertiären Sektors und die Erschließung einer brachfallenden Fläche (FRICK & MACK 1994: 275). Zu den vorrangigen Maßnahmen der ZAC Bercy zählt:

  • die Gestaltung eines Parks mit ca. 12 ha,
  • die Errichtung eines neuen Zentrums für den Lebensmittel- und Getränkegroßhandel,
  • der Bau von Wohnblöcken mit entsprechender Infrastruktur,
  • der Verkehrsanschluss von Bercy,
  • die Entwicklung eines Seine-Uferstückes südlich von Bercy zu einer Promenade.
Die Flächen der ZAC Bercy
Fläche, gesamt 50 ha
Park 12,5 ha
Wohnungen (Anzahl) 1489
Bürofläche 113.000 m²
Flächen für den Großhandel 40.000 m²
   
Quelle: verändert nach PARAVINCI (1999: 406)

Das Atelier Parisien d’Urbanisme (APUR) und die Stadt Paris geben die Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Viertels Bercy vor. Bei der ZAC Bercy ist die SEMAEST hauptsächlich für die Koordination des Wohnungsbaus an der „Front des Parks“ zuständig. Auf die Planung des Parks nahm die Stadt ebenfalls großen Einfluss und somit lag die Begleitung des internationalen Wettbewerbs sowie die spätere Betreuung und Umsetzung bei der Abteilung für Stadtentwicklung, der Abteilung für Bauwesen und der Abteilung für Parks, Gärten und Grünflächen (DGPJEV).

Bevor die Planungen der ZAC Bercy begannen, wurde die viel kleinere ZAC Corbineau-Lachambaudie (3 ha), die sich im nördlichen Teil von Bercy befindet, abgeschlossen. Diese gilt als Modellversuch für die späteren Entwicklungen der ZAC Bercy.

Der Plan d’Aménagement de Zone (PAZ) wurde vom Atelier Parisien d’Urbanisme (APUR) im Sinne der politischen Vision der Stadt ausgearbeitet. Zuvor wurde die Bevölkerung mittels einer öffentlichen Anhörung befragt. Mit dem Stadtrat wurden immer wieder neue Vorschläge erarbeitet, bis dieser schließlich den endgültigen PAZ verabschiedete. Allerdings konnte das APUR mit seinen fundierten Kenntnissen die Entwicklungen in die gewünschte Richtung steuern. Nach dem Entwicklungsplan PAZ ergab sich eine Teilung des Gebietes in drei Bereiche: Park, nördliche Front des Parks, östliches Ende des Parks. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen öffentlichen und privaten Investoren war diese Teilung ohnehin unerlässlich.

Der Park selbst ist ein ambitioniertes Projekt der Stadt und des APUR. Der Landschaftsarchitekt Bernard Huet mit seinem Team ging aus einem internationalen Wettbewerb als Sieger hervor und musste sich von der Skizze bis zu Realisierung an die Reglementierungen des APUR halten. Der Park sollte eine grüne „Landmarke“ des Ostens und der größte neu gestaltete Park seit E. Haussmann werden.

Abbildung 10:

Flächennutzung im Untersuchungsgebiet Bercy

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Eigener Entwurf 

Die nördliche Front des Parks wurde für den Wohnungsbau vorgesehen, der von der SEMAEST unter der Leitung des renommierten Architekten Jean-Pierre Buffi koordiniert und hinsichtlich seiner städtebaulichen Kontinuität kontrolliert werden sollte. Die Wohnblocks sind zum Teil im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus entstanden, wobei als Hauptinvestor die „Anonyme Wohnungsgesellschaft“ SAGI (die zu 20% an der SEMAEST beteiligt ist) zu nennen ist. Hier wurde die Pariser Blockrandbebauung neu thematisiert. Zum einen werden Wohnungen, Wohnfolgeeinrichtungen und Läden in kleinen Einheiten miteinander vermischt, zum anderen ist durch das enge Nebeneinander von Sozial- und Luxuswohnungen eine soziale Durchmischung gewährleistet.

Das östliche Ende des Parks umfasst 14 ha und wurde von privaten Investoren gestaltet, die ein Geschäftsviertel für den Getränke- und Lebensmittelgroßhandel realisierten. Im Hinblick auf seine Vergangenheit wollte die Stadt den Getränke- und Lebensmittelgroßhandel in Bercy halten und sah neben den Büroflächen auch Hotels und Einzelhandel vor. Die Stadt veranstaltete einen Wettbewerb unter den potenziellen privaten Investoren und die Société ZEUS (Zone d’Evolution Urbaine de la Seine) bekam den Zuschlag. Dieses Konsortium vereint Investoren, wie die Bank BNP, die Groupe Suez oder die Groupe Accord (CHADOIN et. al. 2000: 64). Die SEMAEST, die den eigentlichen Auftrag zur Abwicklung der ganzen ZAC Bercy hatte, trat den östlichen Teil an die Société ZEUS ab und damit wurde dieser Teil der öffentlichen Maßnahme privatisiert.

Abbildung 11:

Organisationsschema der ZAC Bercy

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: verändert nach CHARDOIN et al. (2000: 80)

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