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'Das Instrument der Stadtsanierung: die ZAC'
 
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Das Instrument der Stadtsanierung: die ZAC

Die Zone d’Aménagement Concerté (ZAC) ist das Planungsinstrument der 1980er Jahre und umfasst zwei Phasen. Das Ziel der ersten ist der Plan d’Aménagement de Zone (PAZ), der aus einer zeichnerischen Darstellung, einem Baumassenplan und einer planerischen Richtlinie besteht. Die Leitung des Vorhabens liegt bei der Stadt und wird von zwei Einrichtungen betreut: die technische Planung erfolgt durch die Planungsbehörde der Stadt Paris, dem Atelier Parisien d’Urbanisme (APUR) [1] , die rechtliche Rahmensetzung wird von der Direction de l’Aménagement Urbaine (DAU) vorgenommen. Das APUR, gegründet 1967, hat das anerkannte Monopol auf die Entwicklungsplanungen der Stadt Paris im Hinblick auf eine globale Orientierung der Politik. Es wird finanziert durch die Stadt Paris [2] , die Région Ile-de-France [3] und den französischen Staat und arbeitet bei allen Maßnahmen der Stadt mit, wobei es seine Unabhängigkeit bewahrt.

Durch vorgeschriebene, öffentliche Anhörungen wird ein Mindestmaß an Bürgerbeteiligung gewährleistet. Der PAZ wird durch den Stadtrat genehmigt und in der anschließenden zweiten Phase findet die architektonische Planung und Realisierung statt. Dabei bezieht das APUR verschiedenste Architekten mit ein, um den endgültigen städtebaulichen Entwurf zu entwickeln (vgl. CHAPEL 1991: 100).

Die Durchführung der Maßnahmen wird vom Aménageur, also Projektentwickler, geleitet, bei dem es sich um eine gemischtwirtschaftliche Gesellschaft (société d'économie mixte, SEM [4] ) handelt, deren größter Etat-Anteil aus öffentlichen Mitteln stammt. In der Regel werden die betroffenen Grundstücke aufgekauft oder enteignet. Der Einsatz der ZAC bedeutet „rénovation“, d.h. überwiegend Abriss und Neubau, verbunden mit städtebaulicher Neuordnung. Die Abrissmaßnahmen werden bis zu 80% vom Staat bezahlt.

Abbildung 9:

Die Allée Vivaldi im 12. Arrondissement – Beispiel einer Sanierungsmaßnahme. Die Allée ist Teil eines Promenadenwegs (la proménade plantée), der den Gare de Lyon mit dem Bois de Vincennes verbindet und der dabei über weite Abschnitte entlang der ehemaligen Bahntrasse der Vorortbahn nach Vincennes, die Anfang der 1980er Jahre stillgelegt wurde, verläuft.

Internet-Quelle [5]

Die SEM bildet den Koordinator zwischen Verwaltungsbehörden und Privatwirtschaft und garantiert damit eine Kontrolle über die Maßnahmen im privaten Sektor. Bei den Flächen handelt es sich entweder um baulich-räumliche Anlagen vor 1918 oder um ehemalige Eisenbahn- oder Industrieflächen. Dabei wird in der Regel die ZAC als Instrument zur Errichtung für Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus sowie öffentlicher und privater Einrichtungen genutzt. Dabei sollen nicht mehr als 2.000 Neubau-Wohnungen entstehen. Die SEMAEST [6] ist die Entwicklungsgesellschaft für die Projekte im 12. Arrondissement. Sie wurde 1983 als SAEMA für die Baumaßnahmen der ZAC Châlon gegründet,1987 in SEMAEST umbenannt und in erster Linie von der Stadt Paris und der französischen Bahn SNCF finanziert. Der Bürgermeister des 12. Arrondissements [7] ist der Vorsitzende der Gesellschaft. Die Planungsphasen und Akteure zur ZAC Bercy sind in dem folgenden Kapitel erläutert.