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Einleitung

Der Krieg von 1870/71 markiert einen tiefen Einschnitt in der deutschen und französischen Geschichte und gab ihr eine neue Richtung. In Frankreich führte er zum Sturz des Zweiten Kaiserreichs und zur späteren Gründung der Dritten Republik, die das französische Selbstverständnis nachhaltig geprägt hat. Deutschland verdankt dem Krieg die staatliche Einheit und zwar in der kleindeutschen Variante, ohne Österreich unter der Führung Preußens. Der Krieg bewirkte aber auch eine nachhaltige Verfeindung zwischen Deutschen und Franzosen, die sich in Vorstellungen vom Nachbarn als "Erbfeind" niederschlugen, mit dem auf Generationen hinaus nicht in Frieden zu leben sei.

Wie es zu dieser Entwicklung kam, soll der vorliegende Beitrag erklären. Das Internet bietet dabei mitunter nützliche Hilfe. Besonders interessant sind die Seiten des Virtuellen Museums [1] Preußen. Es handelt sich um eine kommentierte Linksammlung, die vielfältige Internet-Angebote chronologisch und thematisch geordnet auflistet und mit kurzen Bemerkungen vorstellt. Gute Überblicke und Darstellungen zu einzelnen Aspekten des deutsch-französischen Krieges bieten auch die Seiten "glasnost.de/geschichte.html [2] " und "preussenchronik.de [3] ", und "anac-fr.com [4] ". Kriegsgeschichtliche Aspekte dominieren dagegen die web-sites "perso.wanadoo.fr/histoire-militaire [5] ", "grosser-generalstab.de [6] " oder "reichseinigungskriege.de [7] ". Hier finden sich viele interessante Details, Abbildungen, Chronologien, Karten und Beschreibungen einzelner Schlachten. Für sich genommen vermitteln sie allerdings einseitig militärische und auch nationalistische Sichtweisen. Sie offenbaren nachdrücklich die Chancen und Risiken des Internets und sind daher mit Umsicht, aber auch mit Gewinn zu nutzen. Denn hier kann die Einsicht trainiert werden, dass der scheinbaren Objektivität graphisch gut gestalteter Internetauftritte mit kritischer Distanz entgegengetreten werden muss.