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'Angleichung der Familienstrukturen'
 
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Die Bevölkerungspyramide Frankreichs (oben) und Deutschlands (unten)

Abbildung 13:

 

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [1]

Abbildung 14:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [2]

Angleichung der Familienstrukturen

Eine zweite Annäherung fand im Bereich der Familie statt. Frankreich und Deutschland wiesen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ganz unterschiedliche Familienstrukturen auf. Hierzulande hatte das Bevölkerungswachstum weit über dem Frankreichs gelegen, ebenso die Kinderzahl. Allerdings war auch die Säuglings und Müttersterblichkeit höher, die familiäre Rolle des Mannes autoritärer, die Mutterrolle erwies sich für die Frauen als bindender. Zugleich ließ sich eine deutlichere Ablösung der erwachsenen Kinder vom elterlichen Haushalt ausmachen, die eigene Haushaltsgründung erfolgte häufiger. Frankreich dagegen hatte für damalige europäische Verhältnisse ungewöhnlich niedrige Geburtenraten und zugleich eine geringere Säuglings und Müttersterblichkeit. Die Elternphase war kürzer, es gab eine Lebensphase nach der Familie, das Frauenbild wurde nicht auf die Mutterrolle reduziert. Zugleich bestand aber die lebenslange Sicherung durch die Familie fort.

Abbildung 15:

Die Bevölkerungsentwicklung ausgewählter europäischer Nationen im Vergleich.

 

 

 

 

Quelle: A. Pletsch, Frankreich, Darmstadt 2003, S. 103

Diese Unterschiede zwischen beiden Ländern haben sich seit den fünfziger Jahren zunehmend verwischt. Auch in Frankreich hat sich die Kernfamilie ohne Großeltern und Anverwandte immer weiter durchgesetzt. Die familiären Lebenszyklen ähneln sich mehr und mehr. Die französischen Geburtenraten hatten sich den deutschen schon während der vierziger Jahre angenähert. Umgekehrt nahm die Berufstätigkeit der verheirateten Frauen und Mütter während der fünfziger und sechziger Jahre auch in der alten Bundesrepublik - und noch stärker in der DDR - zu; Deutschland und Frankreich unterscheiden sich heute auch in diesem Punkt weit weniger als um 1950.