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'Entwicklung der Unternehmen nach der Fusion '
 
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Entwicklung der Unternehmen nach der Fusion

Ende 2000 wurde vom Aventis-Konzern ein weiterer Richtungswechsel bekannt gegeben. Die Life Sciences-Strategie wurde aufgeben und die Geschäftsaktivitäten auf den Pharmabereich beschränkt (FR 16.11.2000). Der Bereich "Landwirtschaft", der unter Aventis Crop Science geführt wurde, wurde 2002 an Bayer verkauft und firmiert unter Bayer Crop Science [1] mit Verwaltungssitz in Lyon (Le Progrès 11.09.2003). Schon 2002 konnte rückblickend festgestellt werden, dass sich die Konzentration auf das Pharmageschäft bewährt hatte. Innerhalb von weniger als drei Jahren war aus den hochverschuldeten und unübersichtlichen Unternehmen Hoechst und Rhône-Poulenc ein neues Unternehmen geschaffen worden (Aventis), das sich auf die lukrativen Geschäftsfelder Arzneimittel sowie Impfstoffe konzentrierte (Braunberger 2002: 55).

Im März 2002 kündigte Dormann an, dass er im gleichen Jahr die Vorstandschaft im Aventis-Konzern niederlegen werde. Die Vorstandschaft des Konzerns übernahm der Franzose Igor Landau (FR 05.03.2002). Die Expansion des Konzerns außerhalb des europäischen Kontinents bei gleichzeitiger Wahrung der europäischen Wurzeln (FAZ 05.03.2002) stellte die zukünftigen Ziele des Unternehmens dar. Doch schon 2003 gab das französische Chemieunternehmen Sanofi-Synthelabo [2] ein Übernahmeangebot an Aventis ab, das vorerst abgelehnt wurde. Nach verschiedenen Versuchen, die Übernahmeofferte abzuwenden, wurde im April 2004 von Aventis und Sanofi-Synthelabo die Einigung zur Übernahme und die Bildung eines neuen Unternehmens Sanofi-Aventis [3] bekannt gegeben (Le Monde 27.04.2004).

Abbildung 8:

Logo des Unternehmens Sanofi-Aventis

Internet-Quelle [4]

Abbildung 9:

Sanofi-Hund frisst Aventis-Hund
(Zeichnung: Andreas Rulle)

Das Übernahmeangebot von Sanofi an Aventis wurde in den beiden Ländern unterschiedlich aufgefasst.




Quelle: Oberhessische Presse, Dienstag 27. April 2004, Nr. 98, Teil 2

Das von Rhône-Poulenc ausgelagerte Unternehmen Rhodia hat dagegen mit mehr Problemen zu kämpfen. Die anfängliche Euphorie, seine Zukunft selbst zu bestimmen und aus dem Schatten von Rhône-Poulenc hervortreten zu können, ist verblasst. Zwar ist das Unternehmen Marktführer in der Herstellung von Vanillin, Diphenol, Aspirin und zweitgrößter Hersteller von Paracetamol , allerdings ist die Konkurrenz in den Bereichen Grundchemikalien größer geworden. Rhodia strebt daher an, vor allem den Fein- und Spezialchemikalienbereich weiter auszubauen. Viele der Standorte wurden inzwischen geöffnet und Teile der Verbundproduktion an andere Chemieunternehmen verkauft. Die Entwicklung des Unternehmens und der Standorte ist noch keineswegs abgeschlossen und es bleibt abzuwarten, welche Veränderungen sich in der Zukunft ergeben werden.

Abbildung 10:

Produktionsstandort La Roche-Roussillon des ehemaligen Konzerns Rhône-Poulenc. Die Tafel zeigt die verschiedenen Unternehmen, die inzwischen auf dem Standort aktiv sind. 

 

 

 

 

 

Aufnahme: Kappes 2004

Abbildung 11:

Produktionsstandort Collonges au Mont d’Or. Es handelt sich heute um einen der wichtigsten Standorte von Rhodia.

 

 

 

Aufnahme: Kappes 2004

Für viele der veräußerten und abgespaltenen Geschäftsfelder des Hoechst-Konzerns ist die Entwicklung nach der Trennung vom Konzern noch nicht abgeschlossen. Sie wurden zum Teil wieder verkauft oder fusionierten mit anderen Unternehmen, so dass es schwierig ist, die Entwicklung der aufgegebenen Geschäftsfelder zu verfolgen. Die meisten von ihnen befinden sich jedoch in einer besseren Ausgangslage als z.B. Rhodia. Vielen der nun selbstständigen Geschäftsfelder ist es gelungen, sich von ihren alten Strukturen zu lösen und inzwischen wettbewerbsfähig zu agieren. Der Spezialchemikalienbereich von Hoechst ist z.B. an Clariant [5] abgegeben worden und somit an eine finanzkräftiges Unternehmen, welches den Rücken freihalten konnte für den Restrukturierungsprozess. Der bedeutendste Standort des Hoechst-Konzerns Frankfurt-Höchst wurde mit dem Beginn der Umstrukturierung in den Industriepark Höchst (IPH) umgewandelt, auf dem heute mehr als 80 verschiedene Unternehmen ansässig sind (Quelle 2 [6] ). Es handelt sich zum einen um Unternehmen, die aus den Restrukturierungsprozessen des Hoechst-Konzerns hervor gegangen sind, aber auch um chemienahe Unternehmen, die sich seit der Öffnung des IPH dort angesiedelt haben.

Abbildung 12:

Logo des Unternehmens Clariant
Internet-Quelle: www.clariant.de (Abbildung)
 

Tafel am Eingang Tor Ost des Industrieparks Höchst. Auf ihr sind die auf dem Industriepark ansässigen Unternehmen aufgelistet. 

 

 

 

 

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