Was sollen Schüler über Europa im Geschichtsunterricht lernen; was könnte dort "Europäische Geschichte" ausmachen und bewirken (vgl. Schönemann 2002)? Es geht um einen Katalog, der nicht so sehr die europäische Geschichte (schon gar deren Gemeinsamkeiten) abbildet, sondern Grundqualifikationen und -einsichten für den Prozess der Integration, seine Risiken und Chancen, vermittelt. Was jetzt vorzutragen ist, ist nicht allgemein anerkannt und nicht mit anderen Notwendigkeiten abgestimmt, obwohl viele Einheiten erkennbar sind, die auch anderen Auswahlkriterien gerecht werden. Ausgelassen ist (vorläufig) die Frage der Lernbarkeit, weil sie in der Forschung noch kaum eine Rolle gespielt hat (vgl. aber 3.). Doch zunächst muss der Stellenwert des Europa-Themas abgeschätzt werden.

Thesen zum Zusammenhang von "Europäischer Integration" und Geschichtslernen

Erstens: Das Fach "Geschichte" hat schon immer den Orientierungsaufgaben der Gegenwart gedient. Erkenntnislogisch kann es auch nicht anders sein.

Liste kategorial zentraler Themen

Als erwünschte (notwendige?) Lern-Einheiten, die zur historischen Orientierung wesentlich beitragen können, ergeben sich relativ viele Themen, die allerdings nicht nur durch "Europäische Integration" sondern teilweise auch durch andere "Orientierungsaufgaben" Jugendlicher (z.B. durch "Globalisierung", "Massenmigration", "Pluralisierung" und "Extremtechnologien" wie Genmanipulation und Klonen, Nuklearwirtschaft und Informationselektronik) gefordert sind.